ROCKS Magazin 93 (02/2023)

Mit: Thin Lizzy (Titel-Special), Jeff Beck, The Winery Dogs, The Answer, Metal Church, David Crosby, Holly Knight, Robin McAuley, All My Shadows, Eddie 9V, Adam Lambert, Tesla, Haken, Johnny Crask, Last In Line, Godsmack, Ellis Mano Band uvm.

Auf CD
01. The Answer — ›Living On The Line‹ (04:05)
02. Eddie 9V — ›Bout To Make Me Leave Home‹ (03:28)
03. All My Shadows — ›The Phantoms Of The Dawn‹ (04:13)
04. Siena Root — ›Professional Procrastinator‹ (03:09)
05. Heroes And Monsters — ›Blame‹ (03:50)
06. Ellis Mano Band — ›Forsaken‹ (04:37)
07. T3nors — ›Naked Soul‹ (03:38)
08. Cross Country Driver — ›A Man With No Direction‹ feat. Doug Pinnick & Jesse O’Brien (03:02)
09. Stormwarning — ›Eye Of The Storm‹ (04:51)
10. Robin McAuley — ›Alive‹ (04:57)

Bei diesem Artikel handelt es sich um die Variante OHNE CD.

CD separat:
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Thin Lizzy (Titel-Special)
Das in der ikonischen Twin-Gitarren-Besetzung mit Scott Gorham und Brian Robertson entstandene Live And Dangerous gilt völlig zu Recht als eines der fabelhaftesten Konzert-Alben der Rock-Geschichte. 1978 erschienen, ist das das mit eleganten Zwillingsgitarren garnierte Monument durch die nie abgerissene Kontroverse um seinen authentischen Live-Charakter über die Jahrzehnte hinweg nur noch größer geworden. Der Weg dorthin ist steinig.

Plus:
Thin Lizzy 1971-1973: Thin Lizzy, Shades Of A Blue Orphange, Vagabonds Of The Western World
Auch zukünftige Legenden müssen Lehrjahre überstehen. Mit nur einem Gitarristen suchen Thin Lizzy lange nach eigenem Stil und Sound. Fündig werden die Vagabunden dabei nur bedingt.

Thin Lizzy 1979: Black Rose: A Rock Legend
Gemeinsam mit Gary Moore gelingt Thin Lizzy ein enormes Studio-Album: Das kraftvolle Black Rose erinnert sich irischer Wurzeln — und verheißt für ihre Zukunft Großes.

Thin Lizzy 1980-1981: Chinatown, Renegade
Mit dem Gitarristen  Snowy White wollen Thin Lizzy eine neue Ära einläuten. Doch Phil Lynott ist längst nicht mehr mit ganzem Herzen bei seinem Lebenswerk.

Thin Lizzy 1983: Thunder And Lightning
Als 1983 ihr zwölftes Studioalbum Thunder And Lightning herauskommt, scheint für Thin Lizzy die Welt noch mal gerettet. Doch die Wiedergeburt in alter Frische und neuer Härte endet ein halbes Jahr später mit der Trennung.

The Winery Dogs
Nahezu acht Jahre lang mussten ihre Anhänger auf ein weiteres Album von Richie Kotzen, Billy Sheehan und Mike Portnoy warten. Der organisch groovende Sound von III verdeutlicht einmal mehr, dass die Winery Dogs mehr sind als ein bloßer Zweckverbund unter dem Deckmantel einer Supergroup.

Jeff Beck
Eric Clapton — Jeff Beck — Jimmy Page. Ohne die Dreifaltigkeit der britischen Gitarrenaristokratie wäre die Geschichte der Rockmusik eine andere. Beck unterschied sich deutlich von den beiden anderen Gentlemen. Am 10. Januar ist der leidenschaftliche Ausprobierer an einer bakteriellen Meningitis verstorben. Er wurde 78 Jahre alt.
Plus: Jeff Beck in Scheiben

The Answer
Die selbstverordnete Auszeit ist beendet: Sieben Jahre nach dem freigeistigen Solas besinnt sich das nordirische Quartett seiner Heavy-Rock-Wurzeln — und klingt auf Sundowners doch ganz anders.

Metal Church
Im Frühjahr erscheint ein neues Album von Metal Church. Kurdt Vanderhoof und seine Truppe berufen sich darauf auf ihre aggressive Frühphase — und ersparen ihrem neuen Sänger Marc Lopes damit Vergleiche mit dem verstorbenen Mike Howe.

Holly Knight
Ihr Songwriting hat die Rockmusik der Achtziger geprägt: Für zahllose Künstler hat Holly Knight Hits komponiert oder mitgeschrieben — Kiss, Bon Jovi, Aerosmith und Tina Turner stehen ebenso auf ihrer Kundenliste wie Heart, Pat Benatar, Lita Ford und Meat Loaf. Nun hat die 66-jährige Musikerin ihre Autobiografie veröffentlicht und spricht offen über ihre Karriere und ihre Kämpfe als Frau in einer von Männern dominierten Branche.

David Crosby
Er blieb sein Leben lang eins der markantesten Gesichter der Hippie-Ära. Nun ist der Woodstock-Veteran und Mitbegründer solch prägender US-Bands wie The Byrds und Crosby, Stills & Nash im Alter von 81 Jahren gestorben.

All My Shadows
Mit Sänger Andy Kuntz, Gitarrist Stephan Lill und seinem Schlagzeug spielenden Bruder Andreas sind an All My Shadows drei Fünftel von Vanden Plas beteiligt. Aus ihrer Haut können die Musiker nur bedingt — und machen doch vieles ganz anders als im Verbund der renommierten Prog-Metaller.

Tesla
Wie kaum eine andere Band ihrer Generation stehen Tesla für bodenständige Hardrock-Wertarbeit der Extraklasse. Die Musik der aus dem kalifornischen Sacramento stammenden Band ist heute so wertvoll wie eh und je.

Adam Lambert
Seit 2012 ist Adam Lambert Sänger von Queen. Nun hat der 41-Jährige auf High Drama Lieder so unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler wie Billie Eilish und Kings Of Leon interpretiert.

Eddie 9V
Mit seiner leidenschaftlichen Version von klassischem Chicago Blues und Vintage-Soul mischt Eddie 9V mächtig die Roots-Szene auf. Hinter dem Künstlernamen steckt Gitarrist und Sänger Brooks Mason, der zuvor in der Alternative-Band Preachervan spielte.

Haken
Die Rückkehr ihres Originalkeyboarders Peter Jones hat frische Dynamik und neue Klangfarben in die Musik der britischen Heavy-Progger gebracht. Auf Fauna folgen Haken ihrer Vision von musikalischer Vielfalt.

Johnny Crash
Sie sahen aus wie eine Straßen-Gang und spielten auch so: Ihr von AC/DC und den Stones beeinflusster Hardrock klang in seiner Kaltschnäuzigkeit exakt so, als wäre Highway To Hell geradewegs in die von der amerikanischen Westküste aus dominierte Ära des Sleaze hineingeplatzt. Ihr schlechtes Timing bemerken Johnny Crash… zu spät.

Last In Line
Was als Verbeugung vor ihrer gemeinsamen Geschichte begann, hat drei Alben später dynamisches Eigenleben entwickelt: Mit Jericho schärft die Band der einstigen Dio-Musiker Vivian Campbell und Vinny Appice ihr Profil beträchtlich.

Riverside
Nach der Trauerarbeit auf dem düsteren Wasteland zeigt die polnische Artrock-Formation auf ID.Entity wieder Sinn für Leichtigkeit: Mit neuer Besetzung und handgemachter Musik.

Cross Country Driver
Hinter dem Bandnamen Cross Country Driver versteckt sich Rob Lamothe. Durch das Zutun illustrer Gäste findet der singende Gitarrist der Riverdogs auf The New Truth zu neuen musikalischen Freiheiten.

Ellis Mano Band
Daheim in der Schweiz landeten ihre Alben in den Top Ten, die BBC spielte sie bereits im Radio. Die Ellis Mano Band will auch außerhalb ihrer Heimat eine große Nummer werden: Mit ihrem dritten Album Luck Of The Draw haben die Bluesrocker gute Karten.

Walter „Wolfman“ Washington
Walter „Wolfman“ Washington ist tot. Der Musiker, der an unterschiedlichen Wirkungsstätten sechs Jahrzehnte lang Blues, Soul, Jazz und Funk miteinander verschmolz, erlag am 22. Dezember in einem Hospiz in New Orleans einer Krebserkrankung — zwei Tage nach seinem 79. Geburtstag.

London Brew
Bitches Brew von Miles Davis gilt als singuläres Ereignis in der Musikgeschichte. 1970 unter dem Eindruck der Musik von Jimi Hendrix entstanden, hat es den Rock ebenso beeinflusst wie den Jazz. Auf London Brew verneigt sich nun ein loses Kollektiv von Musikern vor dem Klassiker.

Godsmack
Drei Jahre hat sich das Bostoner Alternative-Metal-Quartett Zeit genommen für Lighting Up The Sky. Ihr achtes Studio-Album ist gespickt mit nostalgischen Querverweisen — und es soll ihr Letztes sein. Aber Godsmack lösen sich nicht auf.

Robin McAuley
An der Seite von Michael Schenker, als Frontmann von Black Swan wie auch unter eigenem Namen: Robin McAuley ist jüngst enorm präsent und begeistert mit markantem Gesang. Sein neuer Solo-Streich Alive bietet hochwertigen Hardrock mit feinziselierten Melodien.

Heroes And Monsters
Mit ihrem Debüt haben Heroes And Monsters ein Heavy-Rock-Album eingespielt, das stilistisch schwer einzuordnen, dadurch aber umso interessanter ist. Eine tragende Rolle übernimmt Gitarrist Stef Burns.

RPWL
Ihr neues Studio-Album trägt den Titel Crime Scene und befasst sich mit der Gedankenwelt von Serienmördern. Im Kontrast zu den düsteren Text-Szenarien schwelgen die Progressive-Rocker RPWL jedoch zumeist in harmonischer Musik.

John Diva & The Rockets Of Love
Ihr selbst gewählter Auftrag lautet, den grauen Alltag mit der Lebensfreude der achtziger Jahre aufzuhellen. Als Parodie oder Comedy-Act sehen sie sich dabei keinesfalls: The Big Easy ist für John Diva And The Rockets Of Love ein großer Schritt in Richtung Eigenständigkeit.

Laura Cox
Für Laura Cox geht es gerade steil nach oben. Auf ihrem dritten Album Head Above Water gelingt der Sängerin und Gitarristin aus Paris ein zupackender Mix aus Heavy- und Bluesrock. Dazu serviert sie ihr eigenes Bier.

Wellbad
Wellbad verfolgen einen voluminösen und weitsichtigen Blues-Ansatz, der Reminiszenzen an Tom Waits und Billy Gibbons ebenso in sich trägt wie Spielereien mit Jazz und Hip-Hop. Mit Bad Habits schafft es Sänger Daniel Welbat erneut, Genregrenzen spielerisch und mit Mut zum Experiment in viele Richtungen zu dehnen.

Seventh Crystal
Auf Wonderland zeigen sich Seventh Crystal erneut als scheuklappenfreie Erneuerer des modernen Melodic Hardrock schwedischer Bauart.

Siena Root
Orgeldurchsetzter Heavy Rock der Siebziger bildet den Markenkern von Siena Root. Auf Revelations setzen die psychedelischen Schweden mehr auf leisere Töne und schauen über den Tellerrand der Rockmusik.

Those Damn Crows
Berufliche Erfolge, private Verluste: Die Wechselfälle des Lebens haben die Alternative-Hardrocker Those Damn Crows in den letzten zwei Jahren deutlich zu spüren bekommen. Inhale/Exhale ist eine Reflexion dieser Zeit und zugleich eine Feier des Lebens.